Nina



Meine Freundin Nina ist eine total coole Socke. Sie weiss es nur nicht.

Sie wohnt in Köln, hat zwei Kinder und ist frisch getrennt. Sie hat sich nicht getrennt, weil ihr Mann fremdgegangen ist. Oder weil er sie gehauen hat. Oder weil ihre Schwiegermutter ein Drachen ist (ist sie, aber Nina kann darüber hinwegsehen).

Es war nach dem letzten Sommerurlaub in der Türkei. Während sie so am Kinderpool lag und die Kinder beim Baden beaufsichtigte, dabei an ihrer kalten Cola schlürfte und genüßlich eine Zigarette rauchte, dachte sie, wo jetzt eigentlich der Unterschied zu einem Singleurlaub mit Kindern sei. Denn ihr Mann war gar nicht anwesend. Körperlich schon. Er lag schnarchend unter einer Palme und bequemte sich, zumindest die Mahlzeiten am Tisch mit zu verbringen. Ansonsten war von ihm nicht viel zu sehen oder zu hören.

Romantische Spaziergänge abends am Strand – Fehlanzeige. Wegen der Kinder gings früh aufs Zimmer und da schnarchte er dann eben einfach weiter. Oder las in einer Zeitung. Oder glotzte türkisches Fernsehen.

Wenn sie ihn ansprach reagierte er auch, aber es kam so wenig von ihm. Es war praktisch wie zu Hause, nur eben mit Palmen und Sonne.

Nach dem Urlaub war sie richtig genervt. Alles musste sie entscheiden, alles blieb irgendwie an ihr hängen. Sie arbeiteten beide, aber die Vorschläge, was gemacht werden sollte, kamen immer nur von ihr. Zu wenig Eigeninitiative könnte man sagen. Und obwohl es sicherlich viele Frauen geben wird, die sagen: “Na ja, so ist das halt. Der große Funke oder der Reiz verfliegt halt im Alltag. Und wenn man Kinder hat, dann ändern sich die Prioritäten.” Aber Nina wollte das so nicht.

Wenn ich sowieso alles allein entscheiden muss und mein Mann praktisch nur noch als stummer Begleiter an meiner Seite ist, dann muss ich was ändern. Und dann änderte sie etwas.

Ich weiss nicht, wie das Gespräch gelaufen ist. Vermutlich hat er sich das angehört, für sich befunden, alles ist okay, aber gut, wenn die Frau meint, dann trennen wir uns eben erstmal.

Sie blieb im Haus mit den Kindern und er suchte sich eine Wohnung. Und scheinbar fand er Gefallen daran, denn sie hörte von den Kindern, wie schick der Papa sich seine neue Wohnung eingerichtet hatte. Und da sah sie eine Begeisterung, die sie gern innerhalb der Beziehung gehabt hätte.

Da kamen dann auch die Schuldgefühle: oh, bin ICH am Ende Schuld? Vielleicht hätte ICH was anders machen müssen, damit es läuft?

Nein. Bist Du nicht. Es hat einfach nicht mehr gepasst. Er lebt jetzt auf, weil er vermutlich auch schon seit einiger Zeit unzufrieden war. Für ihn war das jetzt auch die richtige Lösung. Aber er hätte sonst so weitergemacht. Manchmal sitzen Männer das aus. Sie neigen nicht dazu, Gespräche zu führen. In solchen Situationen kann ein Dritter kommen und eine Entscheidung bringen (z. B. eine andere Frau). DAS wäre dann ein Grund, zu gehen. Oder die Frau sagt eben, es ist vorbei.

Frauen im Gegensatz dazu reden ja gern über die Beziehung. Sie denken, durch Gespräche können sie etwas verändern. “Sag doch mal, was Dich so stört!”, sagt sie. Und er sagt: “Alles gut!” Er kann es vielleicht nicht richtig benennen. Es fehlt etwas. Aber was?

Und scheinbar hat sich Tom, Ninas’ Mann, mit der Situation arrangiert. ER hat sich abgefunden und SIE war unzufrieden. Und sie hat dann eine Entscheidung getroffen.

Soweit. So gut.

Richtig zufrieden war sie aber doch nicht.

ER lebte jetzt (aus ihrer Sicht) fröhlich in der Singlewohnung, hatte alle zwei Wochen die Kinder und ansonsten viel freie Zeit. Und sie hatte die Kinder wie gehabt täglich, machte alles wie sonst auch, aber ausser dass Tom weg war hatte sich nichts geändert.

Sehr unbefriedigend.

Nach einiger Zeit beschloss sie daher, ich will nicht mehr Single sein. Ich WILL gar nicht Single sein. Ich möchte nur nicht in einer Beziehung das Gefühl habe, ich BIN es eigentlich. Also bitte einen Partner, der an MIR interessiert ist, der MIR zuhört und der mit MIR etwas unternehmen möchte. Der mir das Gefühl vermittelt, es gibt überhaupt ein WIR. Ich werde GESEHEN. Und bin nicht nur eine Mischung aus Hausfrau, Putzfrau und Kindermädchen.

Also ging sie an den freien Wochenenden mit ein paar Frauen abends los und tauchte ein in das Kölner Nachtleben. Man sollte denken, dass in so einer großen Stadt doch die Auswahl entsprechend war.

Am Telefon klang das aber nicht so: “OMG. Wenn Du wüsstest, was da für Typen rumlaufen. Typen sage ich Dir. Krass. Das geht gar nicht!! Da ist es kein Wunder, dass die Single sind. Nee, leck mich fett. Ich muss was anderes probieren.”

Und dann meldete sie sich bei einer Singlebörse an. Aber bei einer, die auch Geld kostete. Weil da ja hoffentlich nicht irgendwelche Pseudospackos dabei waren, die Fakeprofile hatten, sondern nur Männer, die ernsthaft an einer neuen Partnerschaft interessiert waren.

Guter Gedanke.

Eigentlich.

Ich bekam aus zweiter Hand sozusagen mit, wie die Dates abliefen und war dankbar, dass mir das erspart blieb.

Kandidat eins war Oliver. Geschäftsführer in einem großen Unternehmen und seit zwei Jahren Single. Auf den Fotos sah er ganz nett aus. Aber mir gefielen seine Augen nicht. Er guckte so. Aus zwei zusammengekniffenen Augen. Schlitzi. Schlitzi kam auch aus Köln und war der Meinung, nach zwei Jahren wäre es Zeit für eine neue Beziehung. Und er sparte nicht mit Komplimenten.

Verabredet hatten sie sich an einem Samstagabend an einem chinesischen Restaurant.

Was er vorher gemacht hat, weiss ich nicht. Wir waren damit beschäftigt zu überlegen, wie sie lässig, aber sexy und entspannt, aber aufmerksam und lustig ohne albern zu wirken rüberkommen könnte. Sie schickte per Whatsapp verschiedene Outfits und ging dann gespannt ins Date.

Nachts bekam ich eine Nachricht, wie toll der Abend gewesen sei. Der Mann sehr cool in Lederflipflops und total süß. Kein “ich will Sex am ersten Abend” Typ, zurückhaltend, aber durchaus interessiert.

Tja, das war es dann aber auch. Er machte Pläne, sagte dann ab. Er lud sie ein und wieder aus. Sie saß da und konnte ihr liebevoll vorbereitetes Dessert allein essen.

Da Nina keine Frau ist, die lange fackelt, sondern eher der “Holzhammer Typ” ist und lieber fragt, als endlos in einer Warteschleife zu leben, fragte sie ihn, was los sei. Er wich aus mit “viel zu tun” und “sein Vater sei plötzlich krank geworden”. Bei allem Verständnis, irgendwann wurde es ihr zu blöd und sie sagte ihm ab.

Witzigerweise schien ihn das herauszufordern und er bemühte sich wieder mehr um sie. Aber Nina ist da anders – wenn sie nein sagt, ist sie konsequent. Sie löschte sein Profil, sie löschte seine Nummer und als noch eine SMS kam, schrieb sie ihm er solle sich jemand anderen suchen, sie hätte das auch getan.

Dann kam Sebastian. Ein großer Mann mit einem großen…. Holla!!!! Männer schicken ja gern Bilder von ihrem besten Stück. Und ich muss sagen, der Mann war ordentlich gebaut. Wir Frauen schicken uns nämlich auch gern Bilder, von SEINEM besten Stück. Er war sowieso sehr angetan von sich, denn seine Bilder beschränkten sich auf viele oben ohne Fotos, die seinen gestählten Body zeigten.

So ein Superman auf einer Singleseite? Und noch dazu einer, für die man bezahlen muss. Hatte er einen Haken? Ich meine, einen äh na ja, ne Macke halt, einen MAKEL. Warum war er noch auf dem Markt?

Nun, das Date war super. Der Mann erfüllte Frauenwünsche. Leider nicht nur die von Nina. Sondern auch die von seiner Frau. Und die hatte schlankerhand mal sein Handy geschnappt und die letzte Nummer gewählt und sich per Whatsapp mal bekannt gemacht. Sie lebten zwar getrennt, in einem Haus, aber beide hatten wohl unterschiedliche Vorstellungen von Trennung. ER war der Ansicht, er sei Single und SIE war der Ansicht, wenn sie wollen würde, dann wäre wieder alles okay.

Und nichts macht einen Noch-Mann interessanter, als wenn sich andere Frauen für ihn interessieren.

So auch hier. Sebastian’s Frau hatte nur nicht verstanden, dass Nina nicht der richtige Ansprechpartner war. Sie hätte wenn, dann ihrem noch oder nicht mehr Mann den Marsch blasen müssen. Stattdessen fragte sie Nina aus und versuchte gleichzeitig ihr mitzuteilen, dass SIE ja die eigentliche Frau wäre und SIE ja die Nummer eins in seinem Leben und dass Männer ja gern spielen und Nina das doch nicht ernst nehmen sollte.

Nina dachte sich, dass dieser Mann vielleicht toll im Bett sei und auch seine Blumen und blumigen Worte fand sie toll. Aber sein scheinbar ungeklärtes Privatleben war nicht ihr Problem, sondern sein und sie wollte weder der Grund für den Stress sein noch wollte sie ihre Energie verwenden, um ihm durch diese Trennungsphase zu helfen. Sie brauchte ihre Kraft für ihr eigenes Leben und IHRE Trennung. Und nicht noch Probleme oben drauf.

Leider verstand Sebastian das gar nicht. Er war der Ansicht, alles läuft super. Und überhäufte sie mit Blumen und Geschenken.

Gibt es einen Stalker im positiven Sinn? Dann war er so ein Kaliber.

Leider musste Nina irgendwann sehr deutlich werden und Sebastian sagen, dass sie keine Lust mehr auf seine Frau hätte, sondern endlich bitteschön ihre Ruhe wollte. Sie ließ alle weiteren Blumen kommentarlos zurückgehen und blockierte ihn überall. Als sie schließlich einen Freund bat, seinen Anruf anzunehmen gab Sebastian endlich auf.

Das wird einem auf diesen Singleseiten ja nie vermittelt, dass man auch solche Erfahrungen machen kann. Man denkt doch immer, ein Treffen und dann guckt man halt, wie sympatisch man sich ist.

Man muss schon sehr viel Mut und Selbstvertrauen besitzen, um weiterhin diese Art der Kontaktaufnahme zu verfolgen.

Oder auch, wie bei Nina, den Gedanken haben: Jetzt hab ich bezahlt, nun muss ich da durch.

Ich sags ja, sie ist ne ziemlich coole Frau.

Das nächste Date war Lars. Ganz nett, man schrieb sich eine Weile, dann war Pause, so richtig zündete der Funke nicht. Es gab Schwierigkeiten, einen gemeinsamen Termin zu finden. Irgendwann klappte es dann doch. Sie machten gleich Nägel mit Köpfen und trafen sich in einem Hotel, mit zwei Einzelzimmern. Er kam aus Berlin und sie beschlossen, in Hamburg das erste Date zu haben.

Ich fand das todesmutig! Nach ein paar Telefonaten praktisch mit einem wildfremden Mann zwei Tage in einer anderen Stadt. Was, wenn sie nach dem Aussteigen schon gesehen hätte, uäh, der geht gar nicht!! Was dann?? Wie sagt man das?

Den Gedanken schob Nina gleich weg. “Na und? Dann gehen wir halt trotzdem zusammen Essen und ins Musical und jeder schläft in seinem Zimmer und gut is. Wir haben uns am Telefon gut verstanden, also Reden klappt schon mal. ”

Und so kam am Abend dann auch eine Nachricht an mich, dass es schön wäre. Sehr netter Typ, sie hätten viel gelacht, schien ein schönes Treffen zu sein.

Die kalte Dusche kam am nächsten Morgen.

Er, oben schon mit leichtem Ansatz zum freien Blick auf die Kopfhaut, bemängelte Nina’s Dehnungsstreifen am Bauch. Hihihi, fand er witzig. Musste er ein paar Scherze drüber machen. Leider fand Nina das so gar nicht witzig. Hihihi, er schon. Sie konnte das gar nicht richtig einordnen. Wollte er ihr sagen, sie sei zu hässlich oder was? Oder fand er das doof? Vor allem die Art und Weise, WIE er es rüberbrachte, es sollte witzig sein, war aber verletzend. Und als sie ihm das sagte, ging er nicht mal darauf ein.

Das und die Tatsache, dass er sehr gern und sehr oft erwähnte, dass er eine teure Rolex am Arm hätte und ja nur Sachen von Boss tragen würde, etc. blabla waren dann irgendwann doch der Punkt, an dem sie sagte, hm….

Sie wollten sich aber noch mal treffen, um zu sehen, wie es läuft. Wobei zumindest Nina schon etwas abgekühlt war.

Er fuhr jetzt erstmal drei Wochen in den Urlaub. Dann gerne zweites Date.

In Nina’s Postfach warteten währenddessen noch Heiko und Gunnar.

In vier Monaten hatte sie schon einigen geschrieben. Bei manchen war es nach zwei Nachrichten schon vorbei. Mit einigen telefonierte sie und mit Olli, Sebastian und Lars gab es ein Treffen. Wobei Olli ja sofort ausgeschieden war und Sebastian hoffentlich den Wink als endgültig ansehen würde. Und Lars war so… hm….

Heiko war auch alleinerziehender Vater einer Tochter. Sie trafen sich auf einen Kaffee in der Stadt und redeten, hauptsächlich jedoch über seine Tochter. Die war so begabt und schlau, schon vor der Schule konnte sie lesen (Nina dachte an ihre eigenen Kinder, die diesen Ehrgeiz so gar nicht zeigten). Und Heiko hatte auch ein supergutes Verhältnis zu seiner geschiedenen Frau. Wann immer sie Hilfe brauchte, da wäre er natürlich da. Auch, wenn es gar nicht um die Kinder ging. Auch den Urlaub verbrachten sie natürlich gemeinsam. So wie auch die Feiertage. Und wenn sie keine Begleitung hatte, dann ging er eben mit ihr ins Theater oder so.

In Nina kam der Gedanke hoch, warum sie sich eigentlich getrennt haben? Tja, seine Frau hatte äh psychische Probleme und das hätte ihn sehr mitgenommen. Ah ja. Und er wäre immer so distanziert gewesen und hätte zu wenig mit ihr gemacht. Aha.

Nina wusste nicht, was ihr jetzt unangenehmer erschien: Dass er soviel Zeit mit der Frau verbrachte, dass sie sich fragte, wo da noch Platz wäre für eine weitere Beziehung? Oder dass er die Probleme seiner Frau jetzt so spazierentrug und dann noch sagte, er sei eigentlich eher der distanzierte Typ. So etwas hatte sie doch schon. Alles in allem war Heiko nach dem Kaffee der Meinung, gern ein weiteres Treffen, dann auch gern mit den jeweiligen Expartnern, damit sich gleich alle beschnuppern könnten.

Nina wollte lieber woanders weiterschnuppern und verabschiedete sich höflich.

Blieb noch Gunnar. Sie verabredeten sich zum Essen.

Mittlerweile etwas entspannter gab es vorher kein langes Briefing per Whatsapp. Nina zog sich etwas an, was ihr gefiel und ging ohne große Erwartungshaltung los.

Ja, was soll ich sagen? Es war nett. Sie hatten schon auch Themen, sie hatten einige Gemeinsamkeiten. Beide kamen aus Köln, beide waren Fan vom “1. FC” und er versprach ihr Fussballkarten zu besorgen, dann könnten sie zusammen zum Spiel gehen. Er war in einer Firma beschäftigt, die günstig an Karten kam. Nina fand das sehr aufmerksam von ihm.

Überhaupt war Gunnar wirklich sehr aufmerksam. Er sah auch ganz gut aus, war gepflegt, war wirklich Single und wirklich interessiert an einer neuen Beziehung. Er meldete sich und er behielt fiese Kommentare für sich. Er wollte sie keiner Ex vorstellen und war weder aufdringlich noch distanziert.

Sie lud ihn zu sich ein, denn sie wollten zusammen etwas kochen. Das machten sie auch. Und hatten einen netten Abend.

In Ninas’ Schilderungen tauchte sehr viel “nett” auf. Alles an ihm war “nett”.

“Habt ihr euch geküsst?” fragte ich.

“Nein”, meinte Nina. “Ich weiss auch nicht, ein Bussi auf die Wange zum Abschied, aber mehr nicht”.

Das dritte Date sollte es dann bringen. Irgendwie fehlte Nina der Funke, das Kribbeln, irgendwas, dass sie das Gefühl hatte, er ist es. Oder auch: er will, er ist interessiert.

Sie saßen also auf dem Sofa, mit einer Flasche Wein zur Unterstützung. Und dann endlich küsste Gunnar die Nina.

Und Nina dachte: “Ok. Da ist nichts”. Da war wirklich null. Kein Gefühl und kein Knistern. Man kann sich den Mann ja schönreden und auch finden, es passt doch sonst alles. Aber so ganz ohne Gefühl….

Er war auch der Meinung, wollte dem Ganzen aber doch eine Chance geben. Vielleicht doch mal ein WE in der Eifel, schön Wellness… Aber Nina konnte sich nicht vorstellen, in der Eifel Wellness zu machen mit Gunnar und dabei nichts zu denken ausser: Nett.

So wie mit einem Nachbarn. Oder einem alten Freund. Oder ihrem Exmann.

Also blieb es bei dem Date.

Und dann hatte Nina mal Zeit für sich. Und überdachte ihren Datingmarathon. Und was es ihr gegeben hatte. Am Ende das Gefühl, dass sie durchaus Chancen hatte. Und das es durchaus auch mal schön gewesen war.

Aber irgendwie… So gewollt. So “jetzt muss das aber”.

Und dann ergab es sich einfach, auf einer Party, an Weihnachten, dass sie mit ihrem Kollegen, mit dem sie schon so oft geredet hatte und den sie seit Jahren kannte, einfach einen sehr netten äh nein schönen Abend hatte. Sie haben gelacht und sie erzählte von ihren Versuchen, dem Singledasein ein Ende zu bereiten. Und Nils, so hieß der Kollege, war auch gerade Single und wollte wissen, wie solche Dates denn ablaufen. Sie lachten und hatten Spaß. Und na ja. Sie verabredeten sich. Und wie das so ist, wenn Du wirklich nur daran denkst, einen schönen Abend zu haben und man sich auch vertraut ist, der Funke sprang über und die beiden verliebten sich. Einfach so. Ohne Singlebörse und ohne Blind Dates.

Und als Lars vom Urlaub zurückkam und Nina schrieb, er hätte jetzt doch noch Interesse, so schlimm sei das ja nicht mit den Streifen da… Da schrieb ihm Nina: “Hallo Lars. Schön von Dir zu hören. Ich hoffe sehr, dass Du Dich verliebst. Ich bin nämlich verliebt. Allerdings nicht in Dich. Und stell Dir vor: trotz Dehnungsstreifen!! Alles Gute für Dich, Nina”

Na ja. So könnte es gewesen sein. Aber das wäre doch sehr kitschig, oder Nina? ;